Letzte Zeit in Neuseeland

Nun bin ich zwar schon seit 2,5 Wochen wieder in Deutschland, aber da ich in den letzten Monaten, die ich in Neuseeland verbracht habe, etwas nachlässig mit Einträgen hier war, will ich jetzt mal noch Einiges nachholen.
Mein letzter Eintrag war vom Oktober, also steige ich auch hier wieder ein.
Ich hatte planmäßig bis Ende Oktober noch im Hostel gearbeitet, mein letzter Arbeitstag war der 28.10.09. Danach war ich dann immer mit Freunden unterwegs. Neben Wanderungen in der Umgebung war ein Konzert bei den Black Seeds, eine neuseeländische Reggae-Band, dabei und viele nette Abendessen und Kaffees sowie ein spektakuläres Feuerwerk in New Brighton!
Im November musste ich mich dann von den meisten meiner Freunde in Christchurch verabschieden! :(
Am 12.11. ging es nach Wellington. Das Aufregendste Ereignis dieses Tages war die Kontrolle des Handgepäcks! Ich hatte Tage zuvor vergebens mein Taschenmesser gesucht und mich eigentlich schon damit abgefunden, es irgendwo verloren zu haben, als mich ein Herr an diesem Durchleuchtungsautomaten herauswinkte und fragte, ob ich ein Taschenmesser in meinem Rucksack habe. Ich konnte es kaum glauben, sie haben es gefunden! Nun musste es nur noch in der Tasche lokalisiert werden (was gar nicht so einfach war) und dann teilte mir der Herr mit, nachdem ich moralisch schon wieder dabei war, Abschied von meinem Taschenmesser zu nehmen, dass die Klinge nur 6mm lang ist und das bedeutet, dass ich es mitnehmen darf! Juchu! (Auf internationalen Flügen wäre es allerdings nicht gestattet.)
In Wellington habe ich mich dann später mit Freunden getroffen, denn wir hatten eine Wanderung im Tongariro Nationalpark geplant. Leider spielte das Wetter nicht mit, sodass wir unsere Pläne komplett änderten und in der Nähe Wellingtons eine 2-tägige Wanderung gemacht haben. Diese war ursprünglich auch länger geplant, allerdings hatte uns der Wind fast vom Berg geblasen, sodass wir leider umkehren mussten. Ohnehin waren die Sichtweiten unter 20 m. Stattdessen sind wir dann noch an den südlichsten Zipfel der Nordinsel gefahren, wo ich dann Hannes' digitale Kamera am Strand verloren hab :(.

Nach Wellington ging es dann mit Virginie, meiner französischen Freundin, per Anhalter für 3 Wochen gen Auckland! Ich hatte meinen Flug von Auckland nach Seoul (Südkorea) am 13.12., musste also bis dahin dort angekommen sein. Wir hatten vorher schon einige Couchsurfer kontaktiert, sodass wir zumeist schon eine nette Unterkunft gesichert hatten.
Zunächst hatten wir in Wellington etwas Anlaufschwierigkeiten, da wir an einer ungünstigen Stelle starten und wohl auch das kleinste Schild, das Ihr Euch jemals vorstellen könnt, dabei hatten. (Virginie hatte es angefertigt, da ich noch etwas erledigen musste, und meinte dann entschuldigender Weise, dass sie doch so etwas noch nie gemacht hat :).) Gerade als wir aufgeben wollten und uns nach einem Zug erkundigen wollten, um zunächst aus Wellington herauszukommen, hielt eine nette Dame an, die uns sogar noch ein neues Schild bastelte! Sie hatte ein kleines Café, an dem wir anhielten, wegen des Schildes, und sie fuhr extra noch einen Umweg für uns, um uns an einer besseren Stelle abzusetzen. Einen netten Kiwi weiter, standen wir dann an der wahrscheinlich wirklich ungünstigsten Stelle, wo allerdings kurz darauf Kevin + Hund anhielt, uns mitzunehmen. Er hatte uns schon vorher gesehen, hatte allerdings noch geschäftlich etwas zu tun und brachte uns dann ein ganzes Stück weiter. Unsere letzte Mitfahrgelegenheit für diesen Tag war ein Mädel, die uns dann an der Kreuzung in Takapau absetzte, wo wir von unseren netten Couchsurfern abgeholt wurden. Trish und Mick lebten auf einer großen Farm in the middle of nowhere! War super schön dort und wir hatten den leckersten Lammbraten, den ich je gegessen hab!
2 Tage später sind wir dann von 2 Straßenarbeitern bis nach Napier, an der Ostküste der Nordinsel, mitgenommen worden. War eine ziemlich lustige Fahrt, da die zwei sehr merkwürdige Fragen stellten. In Napier haben wir bei Abbey und Elwyn gewohnt, die uns super aufnahmen und uns zur Geburtstagsparty Abbey's kleiner Schwester mitnahmen. Dort haben wir quasi die ganze Familie getroffen und hatten einen sehr schönen Abend mit Pizza und Wein! Zum Abschluss sind wir auf einen nahegelegenen Berg gefahren, wo wir einen fantastischen Sonnenuntergang 360° beobachten konnten. Traumhaft!!! Unsere Tage in Napier waren von Vintage geprägt, denn die Architektur dort ist Art Deko und demnach gibt es etliche Läden mit Klamotten der 20er Jahre. Hier haben wir Einiges anprobiert! :) Und auf einer kleinen Messe kam ich mit Jeannette ins Gespräch, die uns dann kurz darauf zu einem Weingut außerhalb der Stadt fuhr und uns somit eine komplizierte Busfahrt oder sogar mehrere Stunden zu Fuß ersparte! Einige Weinproben später sind wir dann nämlich ca. 2 Stunden zurück gelaufen.
Von Napier ging es dann weiter ins Landesinnere, nach Taupo am Tauposee. Dort regnete es allerdings nur, sodass wir wieder froh waren, als wir abgereist sind.
Während unser Fahrten per Anhalter hat sich herausgestllt, dass es statistisch gesehen wahrscheinlicher ist, von einem Jim mitgenommen zu werden! Von all unseren Fahrten hatten uns 3 Jims mitgenommen! :)
Weiter ging es also nach Tauranga, wo wir unsere Gastgeberin / Couchsurferin Melissa kennengelernt haben. Wir wurden sofort in ihre Familie aufgenommen, waren immer beim Abendessen dabei (und haben auch einmal für alle gekocht - sehr lecker!) und auch sonst komplett integriert. Wir haben beim Verschneiden der Kiwibäume geholfen, was sehr viel Spass gemacht hat, hatten 2 Bauchtanzaufführungen und haben ein paar mittelalterlich Kampftechniken gelernt :) Sehr viel Spaß! War dann ein richtig trauriger Abschied!

So, erstmal genug geschrieben... Bald geht's noch weiter!